Diagnose Zöliakie! Und jetzt?


Was ist Zöliakie?

 

Gleich vorab möchte ich darauf hinweisen, dass Zöliakie eine Autoimmunerkrankung ist und nicht heilbar ist! Es braucht eine lebenslange glutenfreie Ernährung! Leider wird oft den Betroffenen Hoffnung gemacht, dass wenn Sie irgendwelche Methoden anwenden oder Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, geheilt werden können. Das entspricht nicht der Wahrheit.

 

Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung. Diese ist chronisch und muss sich nicht nur auf den Darm beschränken sondern kann sich im gesamten Körper bemerkbar machen. Zöliakie wird auch oft als Chamäleon bezeichnet. Es besteht eine LEBENSLANGE Unverträglichkeit auf das Klebereiweiß Gluten. Gluten kommt in folgenden Getreidesorten und die daraus hergestellten Produkten vor:

  • Weizen (Weizengriess, Weizenstärke etc.) 
  • Roggen
  • Dinkel
  • Grünkern
  • Gerste (Gerstenmalzextrakt)
  • Kamut
  • Einkorn
  • Triticale
  • Emmer
  • Hafer (ist von Natur aus glutenfrei, wird aber mit glutenhaltigem Getreide angebaut)
  • Seitan

Dies Zölkiakie löst im Dünndarm eine Entzündung aus und schädigt die Darmzotten. Diese flachen ab und es kann zu folgenden Sympthomen kommen:

  • Durchfälle
  • Bauchkrämpfe
  • Übelkeit
  • Gewichtsverlust
  • Nährstoffdefizite
  • Blähungen
  • Abgeschlagenheit
  • Blässe
  • etc.

Es gibt weitere Sympthome der Zöliakie. Und auch die stille Form der Zöliakie.

 

Die Diagnose der Zöliakie erfolgt über einen Bluttest über die Werte Transglutaminase IGA und Gesamt IGA. Sind diese Werte auffällig, braucht es eine Dünndarmbiopsie, wo Gewebe entnommen wird. Dein Hausarzt und Dein Gastroenterologe sind hier die Ärzte, die weiterhelfen. Ich empfehle auch eine Mitgliedschaft bei der DZG (Deutsche Zöliakie Gesellschaft) in Stuttgart: www.dzg-online.de
Es gibt auch Zöliakie Gesellschaften in Österreich, Italien und der Schweiz.
Wer gehört zu Risikogruppe?
  • Erst- und Zweitgradige Verwandte
  • Eltern
  • Geschwister und Kinder
  • Menschen mit anderen Autoimmunerkrankungen
Ab wann sollte man sich glutenfrei ernähren?
Eine glutenfreie Ernährung sollte IMMER erste nach der Diagnose erfolgen. Wenn man sich zuvor glutenfrei ernährt, kann die Diagnose nicht gestellt werden. Ernährt man sich vorher bereits glutenfrei, braucht es 3 Monate Belastung mit Gluten (10 mg. am Tag) bevor die Diagnose sicher gestellt werden kann! Auch Low Carb Kost kann das Ergebnis verfälschen!
Kontamination

Auf Kontamination ist absolut zu achten. Schon kleinste Bestandteile von Gluten kann zu Reaktionen führen. Alles was unter 20 ppm (Parts per Million) liegt, gilt als glutenfrei. Daher ist es sehr wichtig im Haushalt und in der Küche auf Kontamtionation zu achten. Z. B. bei der Verwendung von gleichen Messern für die Butter, Marmelade etc. Oder bei Toaster, Handrührmaschinen, Holzbrettchen etc. Hier kann sich überall Gluten festsetzen und es läßt sich oft nicht rückstandsfrei reinigen. Daher empfehle ich für glutenfreie Verwendung sich neue Artikel anzuschaffen, diese zu beschriften und diese dann nur noch für glutenfrei zu verwenden.

 

Zutatenliste:

Auf die Zutatenliste kann man sich verlassen. Aber auch hier gibt es einige Besonderheiten. Alle Zutaten die in Mühlen gemahlen werden, können kontaminiert sein, obwohl sie von Natur aus glutenfrei sind. Z. B. Maisgrieß. Ist von Natur aus glutenfrei. Doch es kann zu Kontamination in der Mühle kommen. Daher ist darauf zu achten, dass das Produkt extra glutenfrei deklariert ist. Entweder stehe es wörtlich auf dem Produkt oder Du erkennst es an der durchgestrichen Ähre für glutenfrei. Besonders wenn der Anteil hoch ist, als in den ersten Worten der Zutatenliste steht, musst Du drauf achten, dass es glutenfrei deklariert ist. Denn dann ist es eine Hauptzutat und der Anteil sehr hoch. Beispiel: Maisgrieß bei Flips