Emotionen machen dich menschlich

Gefühle gehören zu unserem Leben und machen uns menschlich.

Wenn es uns nicht so gut geht hören wir oft Sätze wie: "Ist doch alles nicht so schlimm!" oder "Das wird schon wieder" oder sogar "Stell Dich nicht so an". Bestimmt kennst Du diese Sätze, die Dir verschiedene Personen in schwierigen Momenten gesagt haben. Hier gibt es keinen Raum für Gefühle wie: ich bin traurig, ängstlich, genervt oder schäme mich. Die Gefühle werden oft versachlicht und in dem Moment helfen uns die Sätze nicht wirklich weiter.

 

Ganz im Gegenteil. Die Gefühle werden verdrängt, uns geht es kurzzeitig vielleicht besser, aber irgendwann kommen diese Gefühle wieder hoch. Denn unsere Seele ist Meisterin im Verdrängen von Gefühlen. Denn wer will schon negative Gefühle haben?

 

Doch zu irgendeinem späteren Zeitpunkt holen uns die Gefühle wieder ein. Nämlich genau dann, wenn sie "weggedrückt" werden. Und das kann Monate, Jahre oder sogar Jahrzehnte danach sein. Wir werden durch eine Situation, ein Song im Radio, ein Bild etc. wieder angetriggert und reagieren meist heftig und unangemessen darauf. Dann wissen wir, hier hat uns was angetriggert. Und genau da lohnt es sich,  genauer hinzuschauen.

 

Konkrete Schritte in diesem Prozess sind:

  1. Was finde ich da in mir vor und woher kommt es?
  2. Annehmen des Gefühls durch Selbstmitgefühl
  3. Eigenverantwortung für das Gefühl übernehmen und somit raus aus der Opferrolle
  4. Entscheidung treffen: Du bist heute ein erwachsener Mensch, kein kleines Kind mehr, das seiner Umgebung ausgeliefert ist. Entscheide dich: Wie willst du in Zukunft damit umgehen?

Wir dürfen hier aktiv werden und sein. Denn wir sind für unsere Gedanken, Gefühle und unser Handeln selbst verantwortlich. Schon alleine wenn das Gefühl benannt werden kann (und das ist meistens gar nicht so einfach) und bedingt Raum bekommt, werden wir freier von dem negativen Gefühl. Hierbei ist es elementar auch zu schauen, welche Gedanken stecken hinter diesem Gefühl. Die Klienten die zu mir in die Beratung kommen wissen: Gefühle sind der Motor des Handelns. Werden unsere Bedürfnisse nicht gestillt, dann entstehen negative Gefühle. Werden jedoch unsere Bdürfnisse gestillt, dann erleben wir Gefühle wie Freude, Dankbarkeit, Gelassenheit, Neugier und Liebe.


Die Frage ist also: Was brauchen wir in dem Moment der negativen Emotionen?